Der Nahe Osten in Aufruhr

von Redaktion

Israel meldet Tod von Hamas-Führer und Hisbollah-Kommandeur

Teheran/Tel Aviv/Gaza – Nach der Tötung eines hochrangigen Führers der islamistischen Hamas und eines Hisbollah-Kommandeurs wächst die Sorge vor einer Eskalation in Nahost. Der Iran und die Hamas drohen Israel mit Vergeltung. Nach Angaben der Hamas wurde ihr Auslandschef, Ismail Hanija, bei einem israelischen Angriff in Teheran getötet. Israel hat das bislang nicht bestätigt. „Dieses reine Blut wird sicherlich nicht umsonst geflossen sein“, so die Hamas. Der oberste Führer des Irans, Ali Chamenei, kündigte eine „harte Bestrafung“ an. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu schwor sein Land auf „herausfordernde Tage“ ein: „Wir sind auf jedes Szenario vorbereitet und werden uns vereint allen Bedrohungen stellen“, sagte er.

Hanija war am Dienstag für die Vereidigung des neuen iranischen Präsidenten Massud Peseschkianin in Teheran. Laut der iranischen Nachrichtenagentur Tasnim wurde er kurz danach in einer Residenz im Norden der Hauptstadt „von einem Gegenstand aus der Luft“ tödlich getroffen.

Erst wenige Stunden zuvor hatte die israelische Armee erklärt, im Libanon den ranghöchsten Hisbollah-Militärkommandeur Fuad Schukr getötet zu haben, den sie für den tödlichen Raketengriff auf den Golanhöhen am Samstag verantwortlich macht.

Der Iran gab den USA eine Mitschuld am Tod Hanijas. US-Außenminister Antony Blinken entgegnete, die USA seien nicht daran beteiligt gewesen und hätten auch von der Tötung nichts gewusst. Die USA und die EU riefen alle Parteien zu Zurückhaltung auf. UN-Generalsekretär António Guterres sprach von einer „gefährlichen Eskalation“.

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