Frankfurt – Heftige Kursstürze bei amerikanischen Technologie-Aktien haben auch den deutschen Aktienindex in Mitleidenschaft gezogen. Der Dax sackte am Freitag unter die 18 000-Punkte-Marke – und verlor zwei Prozent an Wert.
Zuvor hatte der Chip-Riese Intel einen Milliardenverlust bekannt gegeben. Daraufhin rauschte der Aktienkurs um gut 28 Prozent nach unten. Der US-Konzern verlor binnen Stunden 30 Milliarden Dollar an Börsenwert. Intel kündigte zudem einen Sparkurs an, dem 15 Prozent aller Arbeitsplätze – in Summe etwa 18 000 Stellen – zum Opfer fallen könnten. Das löste in Deutschland Sorgen um das geplante Chip-Werk von Intel in Magdeburg aus.
Neben Intel enttäuschte auch der Onlinehandels-Riese Amazon die Börsen. Nachdem die Umsatzprognosen schwächer ausfielen als erwartet, rauschte auch der Amazon-Kurs über zwölf Prozent nach unten. Da konnten auch gute Apple-Zahlen kaum noch etwas retten.
An den Finanzmärkten herrscht aktuell eine labile Stimmung, die zwischen Zinshoffnungen und -sorgen schwankt. Entsprechend können Daten, wie die schwächeren Zahlen vom US-Arbeitsmarkt, hektische Kursbewegungen bewirken. Die Arbeitslosenquote in den USA war im Juli auf den höchsten Stand seit Oktober 2021 geklettert. Das spricht für sinkende US-Leitzinsen. Japan ist gerade auf dem gegenteiligen Kurs: Erstmals seit Jahren geht es hier mit den Zinsen nach oben, was den Yen stärkt. Ein steigender Yen ist aber schlecht für japanische Exporte, weshalb der Nikkei am Freitag fast sechs Prozent verlor.