E-Autos werden zu Ladenhütern

von Redaktion

Die Nachfrage bricht im Vergleich zu Juli 2023 um 37 Prozent ein

Flensburg – Das Interesse an neuen Elektroautos ist bei potenziellen Käufern in Deutschland gering. Im abgelaufenen Monat wurden 30 762 reine Elektroautos neu zugelassen – 36,8 Prozent weniger als im Juli 2023, wie das Kraftfahrt-Bundesamt mitteilt. Der Anteil an allen Auto-Neuzulassungen im Juli lag bei 12,9 Prozent.

Damit bestätigt sich ein Trend. Denn schon seit Monaten stockt der Absatz von Elektroautos, die Neuzulassungszahlen sind deutlich geringer als noch im Vorjahr. Seit Januar wurden in Deutschland knapp 215 000 Elektroautos zugelassen, das entspricht 12,6 Prozent aller Neuzulassungen. In den ersten sieben Monaten des Vorjahres waren es 268 926 Elektroautos (16,4 Prozent).

„Der Absatz von Elektroautos entwickelt sich enttäuschend, derzeit sind Elektroautos Ladenhüter“, sagt Constantin Gall von der Beratung EY. In weiten Teilen der Bevölkerung gebe es weiter erhebliche Vorbehalte. „Die hohen Preise, das sehr überschaubare Angebot an bezahlbaren elektrischen Kleinwagen, der Preisverfall bei gebrauchten Elektroautos werden ebenso kritisch gesehen wie die Reichweitenproblematik, lange Ladezeiten und die lückenhafte Ladeinfrastruktur“, erklärt Gall. An der schlechten Nachfrageentwicklung änderten auch neue Modelle mit höheren Reichweiten und kürzeren Ladezeiten nichts.

Die Bundesregierung hat das Ziel ausgegeben, dass in Deutschland bis 2030 rund 15 Millionen Elektroautos unterwegs sind. Das Ziel scheint derzeit kaum erreichbar zu sein. Laut Kraftfahrt-Bundesamt waren mit Stand 1. Januar 1,4 Millionen rein elektrische Autos zugelassen.

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