Trend zu Arbeit im Ruhestand

von Redaktion

Fast jeder Zweite will weitermachen – VdK warnt vor Überlastung

Berlin – Fast jeder zweite Deutsche über 50 Jahre kann sich einer Umfrage zufolge vorstellen, im Ruhestand zu arbeiten. Für knapp ein Drittel ist der Grund, dass die Rente nicht reicht, wie eine am Sonntag veröffentlichte Umfrage im Auftrag des Sozialverbands VdK in Berlin ergab.

47,1 Prozent der Befragten können sich laut der Civey-Umfrage grundsätzlich vorstellen, in der Rente zu arbeiten, 7,8 Prozent tun das bereits. Während Arbeiter (50,4 Prozent), Geschiedene (46,7) und Menschen mit Kindern im Haushalt (40,7) überdurchschnittlich oft eine niedrige Rentenhöhe als Grund angegeben hätten, sei dies selten von Beamten (10,2), Angestellten (30,5) und Menschen mit hohem Bildungsabschluss (27,1) genannt worden. Und insgesamt geben in den ostdeutschen Bundesländern mehr Menschen als im Westen an, wegen unzureichender Rentenhöhe im Ruhestand arbeiten zu müssen. Civey hatte 2510 Bundesbürger ab 50 befragt, aber nur online.

Der VdK warnte vor einer Spaltung. „Fast jeden Tag werden derzeit neue Ideen produziert, wie man Rentner zum längeren Arbeiten bewegen kann. Doch vergessen werden dabei diejenigen, die nicht länger arbeiten können“, kritisierte Präsidentin Verena Bentele.

Verloren habe, wer etwa wegen Krankheit, Pflege von Angehörigen oder körperlich schwerer Arbeit nicht weitermachen könne.

Der VdK fordert eine reformierte Grundrente, eine höhere Erwerbsminderungsrente und mehr Rente für pflegende Angehörige.  afp/dpa/kna

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