Köln – Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat die von ihr angestrebte Verschärfung des Waffenrechts verteidigt. Aus ihrer Sicht erschließe es sich nicht, warum man ein Messer bei sich führe, das eine Klinge von mehr als sechs Zentimetern habe, sagte die SPD-Politikerin. „Sechs Zentimeter ist okay.“ Das sei „ein kleines Obstmesser“. Mehr „brauche“ man nicht, so die Ministerin.
Angesichts einer Zunahme von Messerangriffen sollen nach Faesers Plänen in der Öffentlichkeit nur noch Messer bis zu einer Klingenlänge von sechs Zentimetern statt bisher zwölf Zentimetern mitgeführt werden dürfen.
Aus der FDP kommt Kritik an dem Vorschlag. „Die Vorschläge aus dem Bundesinnenministerium sind nicht überzeugend“, sagte der Vize-Fraktionsvorsitzende Konstantin Kuhle. Die Länder könnten nach bereits geltendem Recht Verbotszonen für Messer an öffentlichen Plätzen und im öffentlichen Nahverkehr einrichten. Davon sollten sie Gebrauch machen, wenn sie Verbote für erforderlich hielten. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte Faesers Messer-Vorstoß zuvor als „Symbolpolitik“ kritisiert.