Baywa ist vorerst gerettet

von Redaktion

Halbe Milliarde Euro Finanzspritze: Banken wenden Insolvenz ab

München – Eine kurzfristige Finanzspritze stabilisiert die hochverschuldete Baywa. Gläubigerbanken und Hauptaktionäre bringen über eine halbe Milliarde Euro für den Mischkonzern auf. Damit soll sichergestellt werden, dass der für Bauern und die Lebensmittelversorgung vor allem im Süden Deutschlands wichtige Mischkonzern liquide bleibt. Wie die Baywa mitteilte, hat das Hilfspaket mehrere Bestandteile, zum Großteil Kredite in Höhe von zusammen knapp 400 Millionen Euro. Ein Kreis von Kernbanken stellt einen Überbrückungskredit über 272 Millionen Euro zur Verfügung.

Die zwei größten Aktionäre der Baywa sind die Beteiligungsgesellschaften der Genossenschaften in Bayern und Österreich: Die Bayerische Raiffeisen Beteiligung hält gut 34 Prozent, die österreichische Raiffeisen Agrar Invest 28 Prozent. Auch sie stellen 125 Millionen Euro an Darlehen bereit.

Kurzfristig ist der Baywa aus ihren Finanznöten geholfen, nun steht noch ein Sanierungsgutachten aus, das die vom Vorstand an Bord geholte Unternehmensberatung Roland Berger Mitte September vorlegen soll. Diesen Zeitraum deckt die Übergangslösung ab.

Die schwer abgesackte Baywa-Aktie reagierte zunächst mit einem Kurssprung von bis zu acht Prozent. Das Unternehmen werde „in einem schwierigen Marktumfeld robuster“, sagte Chef Marcus Pöllinger. Die Staatsregierung, die seit Wochen eisern zum Debakel des Unternehmens mit weltweit 24 000 Mitarbeitern schweigt, äußerte sich erneut nicht.

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