Alarm am Wohnungsmarkt

von Redaktion

Kaum Neubau – München fehlen pro Jahr 12 000 neue Einheiten

München/Nürnberg – Die Wohnungsnot in bayerischen Großstädten hält an. Laut einer Regional-Analyse zum Wohnungsmarkt vom Pestel-Institut im Auftrag des Bundesverbandes Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) ist die Situation fatal. „Wohnungsnot trifft auf Nicht-Wohnungsbau“, erklärt Verbandspräsidentin Katharina Metzger. „Diese toxische Entwicklung muss dringend gestoppt werden.“ Metzger warnt deswegen vor einer „Absturz-Spirale beim Wohnungsneubau“. Allein in der Millionenstadt München müssten nach Einschätzung des Pestel-Instituts bis 2028 jeden Monat rund 1000 neue Wohnungen – also 11 900 Einheiten im Jahr – gebaut werden. In Nürnberg seien es 2420 Wohnungen und in Augsburg 2020 Wohnungen pro Jahr.

An dem Wohnungsbedarf ändert auch die Zahl leer stehender Wohnungen nichts: Der aktuelle Zensus registriere für München rund 22 400 Wohnungen, die nicht genutzt werden. Das sind 2,7 Prozent vom gesamten Wohnungsbestand in der Stadt. In Nürnberg stehen rund 9060 Wohnungen (3,2 Prozent), in Augsburg rund 6930 Wohnungen (4,3 Prozent) leer. Ein Großteil davon steht jedoch schon seit einem Jahr oder länger leer. Dabei handelt es sich laut Institutsleiter Matthias Günther oftmals um unbewohnbare Wohnungen, die erst noch saniert werden müssten. Viele Eigentümer hielten sich allerdings mit einer Sanierung zurück. „Sie wissen nicht, welche Vorschriften, zum Beispiel bei Klimaschutz-Auflagen, wann kommen. Es fehlt einfach die politische Verlässlichkeit“, kritisierte Günther. Außerdem hapere es bei vielen am nötigen Geld für eine Sanierung.

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