Kreml-Raketen auf Hochschule

von Redaktion

51 Tote und 271 Verletzte – Selenskyj fordert mehr Luftabwehr

Poltawa – Bei einem der verheerendsten russischen Luftangriffe seit Kriegsbeginn sind in der zentralukrainischen Stadt Poltawa mindestens 51 Menschen getötet worden. „Die Zahl der Verletzten beträgt 271“, erklärte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Zwei ballistische Raketen seien auf dem Gelände einer Hochschule und einer benachbarten Klinik eingeschlagen.

Auf zunächst nicht überprüfbaren Bildern in sozialen Netzwerken waren Leichen vor einem stark zerstörten mehrstöckigen Gebäude zu sehen. Es soll sich um das Militärinstitut für Telekommunikation und Informatisierung der Kiewer Polytechnischen Hochschule in Poltawa handeln. Laut Innenminister Ihor Klymenko wurden mindestens 25 Menschen aus den Trümmern gerettet. Im angrenzenden Wohngebiet habe die Druckwelle Fenster zerstört und Fassaden beschädigt.

Russische Blogger hatten berichtet, dass der Angriff einer Militärzeremonie unter freiem Himmel galt. Zwischen dem Luftalarm und dem Einschlag soll nur wenig Zeit gelegen haben, viele Rekruten befanden sich auf der Straße. Im Land wurde Kritik an der Militärführung laut, die die Zeremonie zuließ. Gouverneur Filip Pronin setzte eine dreitägige Trauer an.

Präsident Selenskyj erneuerte indes die Aufforderung an den Westen, schnell Waffen zur Raketenabwehr zu liefern. „Flugabwehrsysteme und zugehörige Raketen sind in der Ukraine erforderlich und nicht irgendwo in einem Lager“, sagte er. International reagierten Politiker schockiert. Der lettische Präsident Edgars Rinkevics forderte, Kiew den uneingeschränkten Einsatz westlicher Waffen gegen Russland zu gestatten.

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