München – Schock in der Münchner Innenstadt. Die Polizei vereitelte am Donnerstagmorgen einen islamistischen Terroranschlag vor dem israelischen Generalkonsulat in der Maxvorstadt. Dabei töteten die Beamten einen 18 Jahre alten Angreifer, der aus Österreich stammte und bereits als Islamist in Erscheinung getreten war. Er war mit einem Karabiner samt Bajonett bewaffnet. Verletzt wurde niemand.
Nach Informationen der österreichischen Agentur APA hatte der junge Mann bosnische Wurzeln und war den österreichischen Behörden als Islamist bekannt. Im vergangenen Jahr war er bei der Staatsanwaltschaft Salzburg wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung angezeigt worden. Es soll sich aber um keinen sogenannten Hochrisiko-Gefährder gehandelt haben.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) schloss einen Anschlagsplan zum Jahrestag des Olympia-Attentats vom September 1972 nicht aus. „Wenn jemand hier unmittelbar in Sichtweite zum israelischen Generalkonsulat parkt, dann mit dem Gewehr um dieses Generalkonsulat herum geht, da mit dem Schießen beginnt“, sei das „sicherlich oder mit hoher Wahrscheinlichkeit kein Zufall“. Ministerpräsident Markus Söder besuchte am Nachmittag den Schauplatz und sagte: „München hat heute kurz den Atem angehalten.“
Israels Staatspräsident Izchak Herzog dankte den deutschen Sicherheitsdiensten für ihr schnelles Eingreifen. Er telefonierte auch mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. „Gemeinsam sind wir stark im Angesicht des Terrors.“
Nach den Schüssen waren binnen kürzester Zeit rund 500 Polizisten in der Innenstadt im Einsatz – darunter auch Spezialkräfte und ein Hubschrauber. Das Generalkonsulat war zum Zeitpunkt des Vorfalls wegen des Gedenkens zum Jahrestag des Olympia-Attentats geschlossen. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde, sagte besorgt: „Das Unsicherheitsgefühl nicht nur in der jüdischen Gemeinschaft wird sich nach diesem Vorfall noch einmal verfestigen.“