München – Die Rufe aus der Union nach einer strengeren Migrationspolitik stoßen in der Bevölkerung auf klare Zustimmung. Laut ARD-Deutschlandtrend halten drei von vier Befragten (77 Prozent) eine Asylwende und eine Begrenzung der Migration für notwendig. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt das ZDF-Politbarometer. Dort vertraten 71 Prozent diese Meinung.
Die ARD-Umfrage ergab zudem, dass Zuwanderung und Flucht als immer drängendere Probleme empfunden werden. So nennt etwa jeder Zweite (48 Prozent) diesen Komplex als eines der beiden wichtigsten politischen Themen. Das sind 22 Prozentpunkte mehr als noch im April. Dahinter folgt die Sorge um die Wirtschaft (20 Prozent).
In diesem Jahr haben bisher deutlich weniger Personen als 2023 erstmals Asyl in Deutschland beantragt. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge meldete einen Rückgang bis August um 21,7 Prozent, von 204 461 auf 160 140. Dazu seien 14 229 Folgeanträge gekommen.
Die Union geht aus dem neuen Politbarometer als mit Abstand stärkste Kraft hervor. Sie kommt bei der Sonntagsfrage auf 33 Prozent, ein Plus von einem Punkt. Auch AfD (17 Prozent) und SPD (15 Prozent) konnten sich leicht verbessern, die Grünen verloren zwei Punkte auf elf Prozent, die FDP blieb bei vier Prozent.
Zu einem weiteren mutmaßlich islamistisch motivierten Angriff ist es in der Nacht auf Freitag im rheinland-pfälzischen Linz gekommen. Ein 29-jähriger Albaner erschien mit Machete und Messer auf einer Polizeiwache, rief „Allahu Akbar“ und kündigte an, Polizisten töten zu wollen. Er wurde überwältigt. Ermittler fanden in seiner Wohnung an der Wand eine gezeichnete Flagge der Terrormiliz IS.