Frankfurt – Sinkende Leitzinsen haben den Dax erstmals über die Marke von 19 000 Punkten getrieben. Der deutsche Leitindex stieg um 1,3 Prozent auf knapp über 19 000 Punkte. Mitte März hatte der Dax die Marke von 18 000 Punkten geknackt, Mitte Dezember vergangenen Jahres die Marke von 17 000 Punkten.
Am Vorabend hatte die US-Notenbank Fed eine große Zinssenkung verkündet von 0,5 Prozentpunkten verkündet – üblich sind 0,25 Prozent. Das erste Mal seit Ausbruch der Coronapandemie wird der Leitzins verringert, und die Fed steuert auf weitere Zinssenkungen in diesem Jahr zu. Vergangene Woche hatte auch die Europäische Zentralbank die Zinsen gesenkt. Für Aktienanleger sind das gute Nachrichten. Aktien werden gegenüber festverzinslichen Papieren wieder attraktiver. Kredite werden günstiger, Unternehmen können sich deshalb leichter finanzieren, Investitionen werden erschwinglicher. Das hilft der Wirtschaft.
Die Entwicklung an den Börsen steht in Kontrast zur mauen Wirtschaftslage in Deutschland. Allerdings richten sich die Blicke von Aktienanlegern oft nicht unbedingt auf die aktuelle Lage, sondern auf künftige Gewinne. Zudem sind die meisten der 40 im Dax geführten deutschen Konzerne sehr international aufgestellt: Deutschland ist also nur ein Markt unter vielen.
Investoren werden nun genau darauf achten, wie die künftige Zinsentwicklung aussieht. Die US-Notenbank hat noch weitere Zinsschritte in diesem und im kommenden Jahr in Aussicht gestellt und auch viele Anleger erwarten, dass die Zinsen weiter sinken. Doch es sei möglich, „dass die aktuellen Zinserwartungen letztlich enttäuscht werden“, warnt etwa der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock.