Streit um Verbrenner-Aus

von Redaktion

Ökonomen: Politik „redet deutsche Autoindustrie kaputt“

München/Düsseldorf – Zwei prominente Ökonomen haben sich dafür ausgesprochen, das Verbrenner-Verbot wie geplant umzusetzen. Die Autoindustrie brauche „Klarheit für Investitionen“, sagte Oliver Falck, Leiter des Zentrums für Industrieökonomie und neue Technologien beim Münchner ifo-Institut, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Die Regelung nun wieder einzukassieren „und neue Unsicherheit zu schaffen, das würde die Lage der deutschen Autoindustrie noch schwieriger machen“. Parallel Verbrenner und Elektroautos zu bauen, lohne sich auf Dauer nicht.

Ähnlich äußerte sich Jens Südekum, Professor für internationale Volkswirtschaftslehre an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf: Führe man die Debatte um das Verbrenner-Aus weiter, „redet man die deutsche Autoindustrie kaputt“. Das müsse auch CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz erkennen. Der Plan von Union und FDP, auch strengere Flottenziele zu verschieben, sende das Signal an die Autobauer aus: „Wurstelt ruhig weiter.“ Die Branche, die derzeit für „zehn bis 15 Jahre Managementfehler“ bezahle, würde dadurch bei der Elektromobilität weiter abgehängt.

Union und FDP wollen das für 2035 geplante Verbrenner-Aus wieder abräumen und fordern zudem weniger harte Emissionsziele. Neben der AfD hatten die beiden Parteien das Thema auch im Europa-Wahlkampf aufgegriffen. Die Union wollte auch im Internet eine Petition gegen das Verbot starten, war damit aber krachend gescheitert. Das „politische Gezerre“ um das Verbrenner-Aus und die Aufweichung der CO2-Vorgaben würde Kunden verunsichern und die Verkäufe von E-Autos einbremsen, kritisierte ifo-Forscher Oliver Falck.
HÖSS

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