München – Nach den enormen Wartezeiten und Schlangen am Münchner Flughafen dringt die bayerische Staatsregierung auf schnelle Verbesserungen. Man wolle, „dass das abgestellt wird“, hieß es am Freitag aus Regierungskreisen. Alle Beteiligten seien aufgerufen, das Problem in den Griff zu bekommen. Auch der Münchner OB Dieter Reiter (SPD) zeigte sich verärgert: „Es ist höchste Zeit, dass wir wieder auf das echte Niveau eines 5-Star-Airports kommen.“ Die CSU im Münchner Rathaus stellte einen Dringlichkeitsantrag. Die Zustände am Flughafen seien „beschämend“.
Am Donnerstag hatte es stundenlange Wartezeiten am Terminal 2 des Flughafens gegeben, 750 Passagiere verpassten ihren Flug. Der Flughafen verwies auf den Feiertag, der kombiniert mit der Wiesn und dem langen Wochenende zu Verzögerungen geführt habe. Ein Problem war dabei nach Angaben von Flughafen-Chef Jost Lammers, dass viele Fluggäste „sechs, teils sogar acht Stunden“ zu früh erschienen. Dadurch waren die Sicherheits-Checks überlastet. Lammers appellierte, höchstens drei Stunden vorher am Airport zu erscheinen. Doch er wolle nicht die Schuld auf die Reisenden schieben. Die Situation „entspricht in keinster Weise unserem eigenen Anspruch“. Der für die Airline verantwortliche CEO Jens Ritter kündigte an, die Checks der täglich 1000 Passagiere von Lufthansa Discover vorübergehend auf das Terminal 1 zu verlagern, um das Terminal 2 zu entlasten.
Für die Kontrollen ist die Sicherheitsfirma SGM zuständig, die der Regierung von Oberbayern untersteht. Außerdem werden im Terminal 2 derzeit Kontrollbereiche umgebaut, es stehen weniger Kontrollspuren zur Verfügung. Davor wird auf der Homepage des Airports gewarnt.
Am Freitag hat zusätzlich eine Störung bei der Deutschen Flugsicherung zu Flugausfällen und Verzögerungen geführt. Allein in Frankfurt fielen bis zum Mittag rund 80 Flüge aus, wie der Flughafenbetreiber Fraport mitteilte. Auch andere Airports wie Berlin, Düsseldorf und Stuttgart waren betroffen. Die Störung wurde noch am Freitag behoben.
DW/TG/DPA