München – Es war eine entspannte und friedliche Wiesn: Nach einer ersten Schätzung der Festleitung kamen dieses Jahr rund 6,7 Millionen Gäste zum Oktoberfest. Mehr waren zuletzt nur zur zwei Tage längeren Rekordwiesn 2023 (7,2 Millionen) und in den Jahren 2011 und 2000 (je 6,9 Millionen) gekommen. Das teils nasse und kühle Wetter in der zweiten Woche konnte die Stimmung kaum trüben. Es gab trotz der hohen Besucherzahl weniger Straftaten, und die Wiesn-Sanitätswache musste weniger Patienten behandeln. Sie kümmerte sich um gut 5300 Patienten, fast 30 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Zahl der stark betrunkenen Jugendlichen ging schon im zweiten Jahr zurück.
„Das Oktoberfest war in diesem Jahr besonders entspannt“, fasste Festleiter Clemens Baumgärtner (CSU) zusammen. Das Sicherheitskonzept sei mit Unterstützung von Polizei und Feuerwehr aufgegangen.
Viele Gäste kamen aus dem Ausland, vor allem aus den USA und Italien, aber auch aus Großbritannien, Österreich, Polen, Frankreich, der Schweiz, Spanien, den Niederlanden und erstmals vermehrt aus Indien. Die Mehrzahl warf sich dazu in Lederhosn und Dirndl. Die Gäste griffen dabei oft zu höherwertigen Varianten, um komplett in das „Universum Oktoberfest“ einzutauchen, wie die Festleitung erläuterte.
„Es war eine friedliche Wiesn. Und es war eine sichere Wiesn“, bilanzierte die Polizei. Die Appelle der Sicherheitsbehörden hätten gefruchtet, und die Gäste hätten aufeinander achtgegeben, lobte Polizeisprecher Andreas Franken. Die Zahl der Straftaten sank um rund 25 Prozent. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann sprach von einem erfolgreichen Einsatzkonzept. „Der Spagat zwischen hohem Sicherheitsniveau und ausgelassenem Feiern ist hervorragend gelungen.“
Die Wirte melden ein Plus von 9 Prozent bei Speisen. Renner blieb das Hendl, zugleich waren Öko-Produkte, vegetarische und vegane Schmankerln zunehmend gefragt. Rund 7 Millionen Maß Bier wurden getrunken. Im Vorjahr waren es 7,2 Millionen Liter.