München – Der Freistaat Bayern verlangt als Mehrheitsgesellschafter schnelle Reformen am Flughafen, um die Probleme mit Warteschlangen, Personalmangel und Verspätungen in den Griff zu bekommen. „Der Flughafen wird sich künftig stärker auf sein Kerngeschäft konzentrieren“, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) unserer Zeitung. „Klarer Auftrag: Verspätungen reduzieren, schneller kontrollieren, Gepäck schneller abfertigen und gemeinsam mit der Bundespolizei die Passkontrollen beschleunigen.“ Söder greift damit persönlich ein; sein Finanzminister Albert Füracker leitet den Aufsichtsrat.
„Der Flughafen ist und bleibt ein Aushängeschild Bayerns, einer der erfolgreichsten weltweit“, sagte Söder. „Aber zuletzt sind mehrfach ärgerliche Dinge passiert – das muss sich wieder ändern.“ Es sei richtig gewesen, dass sich Flughafen-Chef Jost Lammers entschuldigt habe. Lammers muss heute auch vor der CSU-Fraktion im Landtag Rede und Antwort stehen.
Söder betont, nicht jedes Problem gehe auf die Flughafengesellschaft FMG zurück, auch Partner Lufthansa sei betroffen. „Es gab erkennbar eine kleine Beziehungskrise zwischen FMG und Lufthansa. Um diese zu kitten, habe ich eine Runde einberufen, die klare und schnelle Lehren zieht.“ Der FMG-Vorstand werde umstrukturiert. „Es wird einen eigenen Vorstand für das Basisgeschäft geben, der sich um diese elementaren Kerntätigkeiten kümmert. Dazu werden weitere 500 Mitarbeiter eingestellt und angelernt für genau die Bereiche, in denen es hakt.“ Die Sicherheitsschleusen müssten massiv erweitert werden. Künftig müssten 4000 statt bisher 3000 Passagiere pro Stunde abgefertigt werden können. Auch die Lufthansa werde ihren Anteil erbringen.
Zur neu aufgeflammten Startbahn-Debatte sagte Söder, das unbefristete Baurecht sei „eine rein rechtliche Frage und hat nichts mit politischer Planung zu tun. Es bleibt dabei: In meiner Amtszeit wird keine dritte Startbahn gebaut.“
CD