Europa geht auf Trump zu

von Redaktion

Nato-Staaten in Sorge nach Erdrutschsieg – US-Börsen im Plus

Siegergeste: Donald Trump mit seiner Ehefrau Melania am Wahlabend in Florida. © Evan Vucci/afp

München – Der Wahlsieg von Donald Trump bei der US-Wahl löst bei den Verbündeten in Europa Sorge aus. Dennoch bemühten sich gestern die Staatschefs in den europäischen Hauptstädten, auf den designierten US-Präsidenten zuzugehen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bot dem Republikaner eine Zusammenarbeit an. Für die Bundesregierung gehe es nun darum, „dass wir schnell Arbeitsbeziehungen mit der künftigen US-Regierung aufbauen und unsere Standpunkte angleichen“. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sagte, Deutschland werde für die US-Regierung „ein enger, verlässlicher Verbündeter sein“. Dies sei „unser Angebot“.

Berlin und Paris wollen dem künftigen US-Präsidenten geeint und selbstbewusst gegenübertreten. In einem morgendlichen Telefonat einigte sich Scholz mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron auf eine enge Absprache. „Wir werden in diesem neuen Kontext für ein geeinteres, stärkeres und souveräneres Europa arbeiten“, erklärte Macron.

Die deutsche Industrie blickt mit Sorgen auf eine Rückkehr Trumps ins Weiße Haus. An der Frankfurter Börse führte Trumps Triumph zwischenzeitlich zu deutlichen Gewinnen. Später stürzte der Dax jedoch ab. Die US-Börsen starteten dagegen mit einem satten Plus.

Der 78-jährige Trump sicherte sich dank Siegen in mehreren entscheidenden Bundesstaaten die Stimmen von mindestens 277 Wahlleuten – und überschritt somit die für den Wahlsieg nötige Schwelle von 270. Die Republikaner gewannen zudem die Mehrheit im US-Senat zurück, was Trump das Regieren erleichtern dürfte. „Es ist ein politischer Sieg, wie ihn unser Land noch nie erlebt hat“, sagte Trump bei einem Auftritt vor Anhängern im Bundesstaat Florida. Er versprach ein „goldenes Zeitalter“ Amerikas. Kamala Harris hatte bis zum Abend nicht ihre Niederlage eingeräumt.

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