Berlin – Die stationäre Geburtshilfe soll bundesweit neu strukturiert und verbessert werden. Hierzu hat am Donnerstag eine Kommission dem Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ihre Vorschläge unterbreitet. „Deutschland liegt bei der Qualität der perinatologischen Versorgung nur im europäischen Mittelfeld. Bei der Säuglingssterblichkeit sieht es sogar noch schlechter aus. Das ist nicht akzeptabel“, sagte der Minister bei der Übergabe.
Konkret setzt die Kommission auf Kompetenzverbünde der Perinatalmedizin, also der medizinischen Versorgung um die Geburt herum. Diese betreuen im Schnitt etwa 10 000 Geburten pro Jahr. Kleinere Geburtshilfestationen sollen sich ebenfalls mit anderen zusammenschließen. Ziel ist, dass eine Geburtsklinik in Ballungszentren binnen 30 und in ländlichen Regionen in 40 Minuten erreichbar ist. Mittelfristig sollen überall auch Notfallabteilungen für Neugeborene andocken. Hierfür sollen die Zuschläge zur Geburtshilfe verstetigt werden.
Aus Sicht des Katholischen Krankenhausverbands sind die Vorschläge „lebensfern“. In Ballungsräumen möge das funktionieren, aber nicht in der Fläche, sagte Geschäftsführerin Bernadette Rümmelin der Katholischen Nachrichten-Agentur. Zumal durch die geplante Krankenhausreform viele Geburtshilfestationen vor dem Aus stünden.