SPD: Pistorius zieht zurück

von Redaktion

Scholz soll nun doch Kanzlerkandidat werden – Schlechte Werte

Berlin – Verteidigungsminister Boris Pistorius steht nicht für eine SPD-Kanzlerkandidatur zur Verfügung. Das habe er „soeben“ der Partei- und Fraktionsspitze mitgeteilt, sagte er in einem am Abend online verbreiteten Video. Nach kontroverser öffentlicher Debatte ist damit der Weg für eine erneute Kanzlerkandidatur von Bundeskanzler Olaf Scholz frei. Die Nominierung soll am Montag in einer Sitzung des Parteivorstands erfolgen.

Nach dem Bruch der Ampel-Koalition hatte sich in der SPD eine immer lauter werdende Debatte darüber entwickelt, ob es nicht besser wäre, mit dem beliebteren Pistorius ins Rennen zu gehen. Pistorius machte tagelang keine Anstalten, die Debatte zu unterbinden. Im Gegenteil: „In der Politik sollte man nie irgendetwas ausschließen, ganz egal, worum es geht“, sagte der SPD-Politiker erst am Montag. „Das Einzige, was ich definitiv ausschließen kann, ist, dass ich noch Papst werde.“

Nun sagte er: „Olaf Scholz ist ein starker Kanzler und er ist der richtige Kanzlerkandidat.“ Im ZDF wies er darauf hin, dass Scholz in schwierigsten Zeiten eine Dreierkoalition habe führen müssen, die schon in ruhigeren Zeiten anspruchsvoll gewesen wäre: „Trotzdem ist vieles gut gelaufen.“ Über sich befand er: „Ich bin als Verteidigungsminister mit dem, was ich erreichen will, was erreicht werden muss für unsere Sicherheit, noch nicht fertig. Ich freue mich auf eine zweite Amtszeit.“

Pistorius gilt als beliebtester Politiker Deutschlands, Scholz liegt weit hinten. Im neuen ARD-Deutschlandtrend rutschte die SPD am Donnerstag um zwei Punkte auf 14 Prozent ab. Damit liegt sie gleichauf mit den Grünen, die sich um zwei Punkte verbesserten. Die Union führt. »KOMMENTAR/POLITIK

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