München – Ministerpräsident Markus Söder (CSU) empfängt am Montag Vertreter der bayerischen Autoindustrie zu einem Krisengipfel. Die Automobilindustrie und die vielen Zulieferbetriebe seien mit Hunderttausenden Arbeitsplätzen und Milliardenumsätzen „elementar für den Wohlstand in unserem Land“ und „das Rückgrat der bayerischen Wirtschaft“, betonte der Ministerpräsident. „Wir werden einer schleichenden Deindustrialisierung und einem Arbeitsplatzverlust in Deutschland nicht tatenlos zusehen“, begründete Söder die Offensive Bayerns.
Geladen sind laut Informationen unserer Zeitung die bayerischen Autobauer BMW und Audi sowie der Nutzfahrzeughersteller MAN. Auch Zulieferer wie ZF, Bosch oder Continental sollen in München sein. Neben Arbeitgeber- und Verbandsvertretern sitzen mit der IG Metall und einigen Betriebsräten die Arbeitnehmer mit am Tisch. Gleich drei Kabinettsmitglieder sollen Söder beim Gipfel unterstützen: Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler), Verkehrsminister Christian Bernreiter und Arbeitsministerin Ulrike Scharf (beide CSU).
Die Autoindustrie und ihre Zulieferer leiden unter stark gesunkenen Verkaufszahlen. In Europa und besonders in Deutschland verkaufen sich Elektroautos schlechter als erhofft, in den vergangenen Jahren sind hierzulande aber auch die Absatzzahlen von Verbrennern gesunken. 2019 wurden in Deutschland noch 3,6 Millionen Pkw zugelassen, 2023 waren es 2,8 Millionen. Zudem hinken die deutschen Hersteller auch im weltgrößten Automarkt China beim Verkauf von E-Autos der einheimischen Konkurrenz weit hinterher. Etliche Unternehmen in Bayern bauen wegen Auftragsmangels Stellen ab.
HÖSS/DPA » POLITIK