München – Nach scharfer Kritik an langwieriger Abfertigung und schlechtem Service am Flughafen München sieht der Airportchef jetzt eine Trendwende. „Gerade bei der Pünktlichkeit sind wir aktuell auf einem wirklich guten Weg“, sagte der Vorsitzende der Flughafen München GmbH, Jost Lammers, im Interview mit unserer Zeitung.
Lammers nannte erstmals Zielmarken, die er erreichen will. So soll ein Koffer spätestens 40 Minuten nach Ankunft eines Flugzeugs auf dem Band zur Abholung bereit liegen. In 89 Prozent der Fälle sei das schon der Fall, versicherte Lammers. Extra eingeteilte Servicekräfte sollen auch den Transport des Gepäcks vom Flughafen zu den Terminals beschleunigen. Auch beim Check-in soll nach der beißenden Kritik an den kilometerlangen Warteschlangen am 3. Oktober nachgesteuert werden. Damals habe man „eine Art Schiffbruch“ erlitten, das dürfe sich nicht nicht wiederholen. „Das ist nicht München. Das sind nicht wir.“ Ziel sei es, wie früher, „dass man in 90 bis 95 Prozent der Vorgänge die Security in unter zehn Minuten durchläuft“.
Lammers kündigte an, Umbauarbeiten für neue Kontrollstellen mit Computer-Tomografen würden noch vor der Reisewelle in den Osterferien abgeschlossen. Ein Jahr später, im ersten Halbjahr 2026, soll dann der neue Flugsteig am Terminal 1 in Betrieb genommen werden. Im Interview forderte Flughafen-Chef Lammers, der auch Präsident des Dachverbands der internationalen Verkehrsflughäfen (ACI) Europe ist, die Abschaffung der Luftverkehrssteuer, die je nach Entfernung zwischen 15 und 70 Euro beträgt. Sie sei einst der Luftfahrt für Investitionen versprochen worden, verschwinde de facto aber im allgemeinen Bundeshaushalt, erklärte er.
DW
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