Fliegen wird noch teurer

von Redaktion

Branche warnt vor „Luftfahrt-Friedhof“ Deutschland

Genf – Fliegen dürfte im kommenden Jahr teurer werden. Damit rechnen der Dachverband der Fluggesellschaften IATA und der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL). „An- und Abflüge in Deutschland werden signifikant teurer“, sagte BDL-Präsident Jens Bischof den Zeitungen der „Funke Mediengruppe“. Ab Januar steige der Gebührendeckel für die Sicherheitskontrollen an Flughäfen von 10 auf 15 Euro pro Fluggast. Auch stehe eine deutliche Erhöhung der Kosten für die Flugsicherung im Raum, so Bischof, der zugleich Chef der Fluggesellschaft Eurowings ist. Laut IATA tragen auch Triebwerk- und Maschinenhersteller, die teils ihre Monopolstellung ausnutzten und hohe Preise diktierten, zum Kostenanstieg bei.

Wie „Bild“ berichtete, soll die Lufthansa die Bundesregierung und die EU-Kommission in einem Brandbrief davor gewarnt haben, dass die Luftfahrt in Europa „dramatisch an Wettbewerbsfähigkeit“ verliere. Der Luftverkehr werde in Länder mit niedrigeren Umwelt- und Sozialstandards verlagert, schrieb die Airline. Auch Michael O‘Leary, Chef des Billigfliegers Ryanair, teilte in einem Interview mit der „Welt am Sonntag“ gegen die Bundesregierung aus. Wegen hoher Standortkosten werde sich Deutschland zum „Luftfahrt-Friedhof“ entwickeln.

Die 340 Mitglieder des globalen Branchenverbandes IATA werden 2024 voraussichtlich 31,5 Milliarden Dollar Nettogewinn machen, 15 Prozent mehr als 2023. Für 2025 rechnen die Airlines mit 36,6 Milliarden Dollar Gewinn. Mit 8,2 Dollar je Passagier liegt der Nettogewinn nach IATA-Angaben in Europa niedriger als etwa in den USA (10,3 Dollar). Für kommendes Jahr erwartet die Branche einen Rekord von 5,2 Milliarden Fluggästen.

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