S-Bahn immer unpünktlicher

von Redaktion

2024 droht der schlechteste Wert seit über zwei Jahrzehnten

München – Die Pünktlichkeitswerte der S-Bahn München haben sich im Jahr 2024 weiter verschlechtert. Das zeigen Werte, die die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) auf Anfrage mitgeteilt hat. Zwischen Januar und Oktober dieses Jahres war die S-Bahn nur im Februar, März sowie im Juli besser als in den Vorjahresmonaten. In allen übrigen sieben Monaten hat sich der Wert verschlechtert. Damit droht ein neuer Negativrekord für das Jahr 2024. Bereits 2022 und 2023 hatte die S-Bahn Tiefstwerte erreicht, zuletzt waren nur genau 90 Prozent aller Züge pünktlich. „Für das laufende Jahr können wir noch keinen finalen Wert nennen“, erklärte ein Bahnsprecher. „Er wird sich jedoch unter dem Vorjahreswert bewegen.“ 2024 wird der Wert damit unter 90 Prozent sinken. Gemessen wird seit 2003. Die bisherige Bestmarke stammt aus dem Jahr 2006: 96,6 Prozent.

Pünktlich ist eine S-Bahn, wenn sie mit weniger als sechs Minuten Verspätung an bestimmten Messpunkten vorbeifährt. Ausgefallene Züge werden nicht gewertet. Im Oktober hat die S-Bahn nur noch einen Wert von 81,4 Prozent erreicht, so schlecht war es in keinem Monat des Jahres 2023. Auf einzelnen Linien läuft es noch schlechter, etwa auf der S4/S6 Ostbahnhof-Grafing, wo der Wert im August nur 71,2 Prozent betrug.

„Die Infrastruktur ist zu voll, zu alt und zu störanfällig“, erklärte der Bahnsprecher. Die Gründe für die Verspätungen sind vielfältig. Störungen der Infrastruktur (Stellwerke oder Signale) sind regelmäßig fast in der Hälfte der Fälle die Ursache. Danach folgen externe Einflüsse, etwa Personen im Gleis oder Polizeieinsätze. Man arbeite mit einem Sanierungsprogramm daran, die Störstellen zu beseitigen.
DW

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