Bayern: 20 000 Stellen in Gefahr

von Redaktion

Metall-Industrie warnt – Rot-Grün verlängert Kurzarbeitergeld

München/Berlin – Der Stellenabbau in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie dürfte im kommenden Jahr kräftig an Fahrt gewinnen. „Bis Jahresende werden die Metall- und Elektrounternehmen rund 11 000 Stellen abbauen. Und für das kommende Jahr prognostizieren wir einen weiteren Rückgang um 20 000“, sagte Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der bayerischen Metall- und Elektroarbeitgeberverbände bayme und vbm, gestern in München. In fast allen Branchen der Metall- und Elektroindustrie werde ein Beschäftigungsrückgang befürchtet, sagte Brossardt mit Verweis auf eine Umfrage unter 213 Unternehmen im Freistaat. Besonders groß werde der Beschäftigungsrückgang demnach in der Elektronikindustrie sowie in der Automobil- und Zulieferindustrie ausfallen.

Die scheidende Bundesregierung versucht, die Folgen dieser Entwicklung abzufedern. Das rot-grüne Bundeskabinett beschloss dazu gestern eine Verlängerung der Bezugsdauer für das Kurzarbeitergeld von zwölf auf bis zu 24 Monate. Kriselnden Unternehmen soll damit das Halten ihrer oft langjährig bewährten Arbeitskräfte erleichtert werden. Die Verordnung und somit die Verlängerung der Bezugsdauer gelten bis 31. Dezember 2025.

Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) wendet damit das Instrument an, das bereits während der Corona-Krise tausende Jobs zu retten half. In den vergangenen Wochen hat es einen deutlichen Anstieg der Kurzarbeit in Deutschland gegeben. Heil will damit unter anderem die VW-Krise entschärfen. „Es geht darum, die VW-Standorte zu erhalten, betriebsbedingte Kündigungen zu verhindern und die notwendigen Zukunftsinvestitionen zu schultern“, sagte er unlängst.

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