München – Die AOK Bayern hebt ihren Beitragssatz zum Jahreswechsel deutlich an. Versicherte und ihre Arbeitgeber müssen ab Januar 17,29 Prozent vom Bruttolohn abführen. Das sind 1,11 Prozentpunkte mehr als bisher. Mit 4,6 Millionen Versicherten und einem Marktanteil von mehr als 38 Prozent ist die AOK die mit Abstand größte gesetzliche Krankenkasse in Bayern. Sie begründet den Anstieg mit höheren Ausgaben für Arzneimittel, Krankenhäuser und ärztliche Behandlung.
Vorher hatten bereits andere Kassen, die ihren Schwerpunkt in Bayern haben, deutliche Beitragssteigerungen angekündigt. Die Siemens BKK mit rund 1,1 Millionen Versicherten hebt den Beitragssatz um 1,2 Prozentpunkte an, auf dann 17,5 Prozent. Die Audi BKK nimmt von ihren rund 730 000 Versicherten künftig 17 Prozent vom Bruttolohn – das ist ein Anstieg um 1,4 Prozentpunkte. Die größte bundesweite Kasse, die Techniker Krankenkasse (TK) wird um 1,25 Prozentpunkte teurer, der Beitragssatz steigt auf 17,05 Prozent. Die TK hat in Bayern rund 1,6 Millionen Versicherte.
Neben den allgemeinen Beitragssätzen steigen auch die Zusatzbeiträge, die jede Krankenkasse für sich festlegen kann. Das Bundesgesundheitsministerium war ursprünglich von einem Anstieg um 0,8 Prozentpunkte von 1,7 auf 2,5 Prozent ausgegangen. Viele Kassen reißen diese Marke bei weitem. Spitzenreiter ist die Knappschaft, die ab 2025 zum Beitragssatz von 14,6 Prozent zusätzlich 4,4 Prozent verlangt – ein Anstieg von 1,7 Prozentpunkten. Dabei fühlen sich schon in diesem Jahr 36 Prozent der gesetzlich Versicherten durch die Beiträge finanziell belastet. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Innofact.