Absturz: Kreml schwer belastet

von Redaktion

Baku geht von Beschuss aus – Fragen nach verweigerter Notlandung

München/Baku – Der Absturz einer aserbaidschanischen Passagiermaschine in Kasachstan war laut der Fluggesellschaft kein Unfall. Nach ersten Ergebnissen habe „physische und technische Einwirkung von außen“ den Crash mit 38 Toten verursacht, erklärte Aserbaidschan Airlines am Freitag. Die aserbaidschanische Regierung sprach erstmals öffentlich von einem Waffeneinsatz. „Die Ermittlungen werden klären, mit welcher Art Waffe die Einwirkung von außen geschah“, sagte Verkehrsminister Rashad Nabiyev. Medienberichten zufolge gehen die Behörden in Aserbaidschan davon aus, dass die Maschine vom Typ Embraer 190 auf ihrem Flug von Baku nach Grosny von einer russischen Boden-Luft-Rakete getroffen wurde.

29 Passagiere überlebten den Absturz am Mittwoch. Die Maschine hatte zuvor schwer beschädigt das Kaspische Meer queren müssen, weil russische Behörden ihr eine Notlandung verweigerten. Kurz nach dem Erreichen der Küste von Kasachstan ging der Flieger zu Boden und zerbrach in zwei Teile. Im Raum steht der Verdacht, Russland habe die Maschine absichtlich übers Meer geschickt. „Man verweigert keinem Flugzeug, das in Schwierigkeiten ist, mehrfach die Notlandung, außer man will irgendetwas vertuschen“, sagte der Politikwissenschaftler Thomas Jäger bei ntv. Russland habe wohl versucht, die Maschine im Kaspischen Meer verschwinden zu lassen.

Was genau passiert ist, ist weiter unklar. Die Flugschreiber werden noch ausgewertet. Die russische Luftfahrtbehörde Rosawiazija erklärte, die Maschine habe aus Sicherheitsgründen nicht in Grosny landen können, weil ukrainische Drohnen da geflogen seien. »KOMMENTAR/BLICKPUNKT

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