Ruf nach radikalen Reformen

von Redaktion

Wirtschaftsweise Grimm: Mit Musk und AfD auseinandersetzen

München/Berlin – Die Nürnberger Ökonomin Veronika Grimm, eine der fünf Wirtschaftsweisen, hat sich für eine offene Debatte um die Wahlempfehlung von Elon Musk für die AfD ausgesprochen. Die ausgelöste Diskussion sei „eigentlich gut, denn es ist essenziell, dass wir jetzt alle politisch werden“, sagte sie gegenüber der „FAZ“. „Es bringt nichts, die Diskussionen über die AfD und ihre Themen zu unterdrücken.“ Die Wirtschaftswissenschaftlerin sieht wie Musk großen Reformbedarf für Deutschland. „Richtig ist, dass wir ziemlich radikale Entscheidungen brauchen, um wieder wettbewerbsfähig und als Europa stark zu werden.“

Der Tech-Milliardär hatte zuvor in einem Gastbeitrag für die „Welt am Sonntag“ zum wiederholten Mal für die AfD geworben. Demnach könnte nur die AfD die deutsche Wirtschaft wiederbeleben oder durch eine „kontrollierte Einwanderungspolitik“ einen Identitätsverlust verhindern.

Grimm fordert nun, dass die etablierten Parteien der demokratischen Mitte in vielen Bereichen „umsteuern“: Das betreffe etwa den „Rückzug des Staates aus vielen Wirtschaftsbereichen, Steuersenkungen, Anpassungen des Sozialstaats, Senkung der Arbeitskosten und eine vernünftige Energiepolitik“, so die Ökonomin. Andernfalls würden nach der kommenden Legislaturperiode extreme Parteien ein solches Programm anbieten.

Die Bundesregierung sieht Musks Werben für die AfD als Versuch einer Einflussnahme auf den Wahlkampf. Seine Meinung zu äußern, stehe ihm frei, sagte Vize-Regierungssprecherin Christiane Hoffmann. Zugleich betonte sie: „In der Tat ist es so, dass Elon Musk versucht, durch seine Einlassung Einfluss auf die Bundestagswahl zu nehmen.“ »KOMMENTAR

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