Waffenruhe in Gaza

von Redaktion

Katar: Hamas und Israel einig – Erste Geiseln sollen freikommen

Doha – Israel und die islamistische Hamas haben sich nach Angaben Katars auf eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung weiterer Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge geeinigt. Die Feuerpause soll am Sonntag beginnen und zunächst 42 Tage dauern, wie Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani in Doha mitteilte. Zusammen mit den USA und Ägypten werde sein Land die Waffenruhe überwachen. Das Büro von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu erklärte indes, Einzelheiten müssten noch geklärt werden. Man hoffe auf einen Abschluss in der Nacht.

In der ersten Phase des Abkommens sollen 33 israelische Geiseln freigelassen werden. Aus dem Umfeld der Hamas hieß es, dass dafür rund 1000 palästinensische Gefangene freikämen, darunter auch Menschen mit langjährigen Haftstrafen.

US-Präsident Joe Biden zeigte sich „begeistert“ über die Einigung. Sein designierter Nachfolger Donald Trump sprach von einem „epischen Abkommen“. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen erklärte: „Das bringt Hoffnung für eine ganze Region, in der die Menschen schon viel zu lange unermessliches Leid ertragen haben.“ Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sagte, es gebe „Hoffnung, dass die Geiseln endlich freikommen und das Sterben in Gaza ein Ende findet“. Die Chance müsse jetzt genutzt werden. Zusätzlich Hoffnung machen Berichte darüber, dass der Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen für Hilfslieferungen geöffnet werden soll.

Am Mittwochabend versammelten sich in Gaza tausende Menschen, um zu feiern. Auch in Berlin-Neukölln kam es zu spontanen Jubelfeiern.