Scholz droht mit Gegen-Zöllen

von Redaktion

Handelskrieg mit USA droht – Trump: Europa „definitiv“ bald dran

Berlin – Der Zoll-Konflikt mit den USA spitzt sich zu. Die Europäische Union will einen Handelskrieg mit US-Präsident Donald Trump abwenden, schließt Gegenzölle aber nicht aus. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sagte beim EU-Gipfel in Brüssel, die EU könne als starker Wirtschaftsraum „auf Zollpolitiken mit Zollpolitiken reagieren. Das müssen und werden wir dann auch tun.“ Erstes Ziel sei eine Verständigung mit Trump.

Trump hatte am Samstag per Dekret Zollaufschläge in Höhe von 25 Prozent für Produkte aus Kanada und Mexiko beschlossen und von zehn Prozent für chinesische Produkte. Mexiko erreichte am Montagabend einen Aufschub um einen Monat und kündigte an, 10 000 Soldaten zur Grenze zu schicken. Trump drohte der EU aber erneut mit ähnlichen Maßnahmen. „Das wird definitiv für die Europäische Union passieren“, sagte er. Zur Höhe und zu Produktgruppen machte er keine Angaben. Es gebe keinen Zeitplan, aber es werde „ziemlich bald“ geschehen. „Sie nehmen keine Autos von uns, keine Agrarprodukte – sie nehmen fast nichts“, sagte er.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron schloss Gegenmaßnahmen ebenfalls nicht aus. Und Polens Regierungschef Donald Tusk sagte, die EU müsse „alles tun, um diese völlig überflüssigen und dummen Tarifhürden oder Handelskriege zu vermeiden“. Zölle könnten Deutschland und insbesondere der Autoindustrie stark schaden.

Laut Automobilverband VDA haben die deutschen Hersteller und Zulieferer zusammen mehr als 330 Produktionsstandorte in Mexiko. 2023 wurden dort 716 000 Autos deutscher Marken hergestellt. Allerdings fertigt der US-Konzern General Motors noch mehr Autos in Mexiko. »KOMMENTAR/WIRTSCHAFT

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