Bayern rüttelt am 58-Euro-Ticket

von Redaktion

Bernreiter will nicht mehr zahlen – Kritik von SPD und Grünen

München – Bayern spricht sich für einen Kurswechsel bei der Finanzierung des Deutschlandtickets aus. Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) sagte: „Für die Länder war es ein Kraftakt, den Bund dazu zu bringen, seine Finanzierungszusagen für das Deutschlandticket einzuhalten. Für 2025 ist das Ticket gesichert, aber langfristig muss die neue Bundesregierung über die Zukunft des Tickets entscheiden.“ Der Bund müsse die Kosten künftig ganz übernehmen, „schließlich war das Deutschlandticket – wie der Name schon sagt – ein Wunsch des Bundes.“ Bernreiter ist Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz.

Seit Mai 2023 ermöglicht das Deutschlandticket bundesweit Fahrten in sämtlichen Bussen und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs zum einheitlichen Monatspreis. Zum Januar stieg der Monatspreis um fast ein Fünftel von 49 auf 58 Euro. CSU-Chef Markus Söder hatte das Ticket bereits mehrfach angezählt.

Die Bayern-SPD hält das Ticket dagegen für „ein sehr erfolgreiches Gemeinschaftsprojekt von Bund und Ländern“, sagte Fraktionschef Holger Grießhammer unserer Zeitung. Das solle so bleiben. „Vor allem der ländliche Raum profitiert von dem Angebot, das nicht nur preisgünstig, sondern vor allem auch simpel ist“, so Grießhammer. „Für den Nahverkehr sind die Länder zuständig, die sich nun nicht einfach davonstehlen dürfen.“

Auch die Grünen halten am Ticket fest. „Das Deutschlandticket hat vielen Menschen die Möglichkeit geschaffen, vom Auto auf den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen, weil es bezahlbar wurde“, sagte Parteichef Felix Banaszak. Daher wolle man es nicht nur erhalten, sondern dafür sorgen, „dass das Deutschlandticket wieder ein 49-Euro-Ticket wird“.
DPA/MI

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