Berlin – Der frisch gewählte Bundestag wird voraussichtlich eine niedrigere Frauenquote haben als der vorherige. Mit der Neuverteilung der Mandate sitzen im neuen Bundestag 204 weibliche Abgeordnete und damit 32,4 Prozent, wie aus Auswertungen der Bundeswahlleiterin vom Montag hervorgeht. Auch in der vorherigen Legislaturperiode waren Frauen im Bundestag mit zuletzt rund 35 Prozent deutlich unterrepräsentiert.
Insgesamt ziehen 630 Abgeordnete in den neuen Bundestag ein. In der vergangenen Legislatur waren es noch 735, davon 257 Frauen und 478 Männer. Grund für die Verkleinerung des Bundestags ist die Wahlrechtsreform der Ampel-Regierung.
Besonders deutlich ist der Geschlechterunterschied bei AfD und Union. Bei der AfD sind rund 12 Prozent der Parlamentarier weiblich, darunter auch AfD-Chefin Alice Weidel. In der Union sind 23 Prozent der Abgeordneten Frauen. Bei Linken und Grünen sind mit jeweils rund 56 und 61 Prozent mehr Frauen als Männer vertreten. Bei der SPD fällt das Geschlechterverhältnis mit rund 42 zu 58 Prozent leicht zugunsten der Männer aus.
Im Durchschnitt sind die frisch gewählten Abgeordneten rund 47 Jahre alt. Das Durchschnittsalter bleibt damit auf dem Niveau von 2021. Am häufigsten ist die Altersgruppe der 50- bis 59-Jährigen mit knapp einem Drittel vertreten.