Berlin – Nach seinem Sieg bei der Bundestagswahl hat CDU-Chef Friedrich Merz auf Nachfrage von US-Journalisten eine Botschaft an US-Präsident Donald Trump formuliert. Diese sei „ganz einfach und sehr klar: Wir haben ein hohes Interesse daran als Europäer, ein gutes Verhältnis mit Amerika zu bewahren. Wir empfinden uns nach wie vor als Partner.“ Die USA und die europäischen Staaten seien nicht nur in einem militärischen, sondern in einem politischen Bündnis: „Wir haben bisher das gleiche Verständnis von offener Gesellschaft, von Freiheit, von Demokratie, von Marktwirtschaft.“ Der voraussichtliche nächste Bundeskanzler betonte aber auch: Spätestens bis zum Nato-Gipfel Ende Juni müsse klar sein, „wie sich das transatlantische Bündnis weiterentwickelt“.
Merz sagte weiter: „Ich wünsche mir sehr, dass wir dieses Verständnis miteinander weiter teilen und dass wir auf der Basis dieses Verständnisses unsere Beziehung weiter entwickeln.“ Er sei „ziemlich besorgt über das, was wir aus Washington da hören – insbesondere in den letzten Tagen“. Er glaube allerdings „persönlich nicht, dass das das letzte Wort ist“, fügte er hinzu. Aus dem US-Kongress nehme er etwa auch kritischere Stimmen wahr. Europa müsse jetzt zusammenhalten.
Mit Blick auf die Ukraine zeigte sich Merz in „größter Sorge“ angesichts des Versuchs, „über die Köpfe der Europäer, über die Köpfe der Ukraine hinweg hier einen Deal“ zu machen. Dies wäre sowohl für Kiew als auch für Europa „inakzeptabel“.
Merz sagte zudem, er sei „überzeugt“, dass die Nato als Bündnis weiterhin gut funktioniere. Unter anderem auch die jüngste Annäherung Großbritanniens an Europa stimme ihn „verhalten zuversichtlich“.