Asyl-Skandal: Justiz greift durch

von Redaktion

Korruption in München? – Fünf Verdächtige in Untersuchungshaft

München – Neue Details zeigen, welcher Verdacht gegen mehrere Mitarbeiter des Münchner Kreisverwaltungsreferats (KVR) besteht. Im Rahmen der Korruptions-Ermittlungen steht unter anderem der Vorwurf im Raum, dass Ausländer bei Behörden-Mitarbeitern Visa und Aufenthaltsbescheinigungen kaufen konnten – zum Beispiel für Bargeld, Handtaschen oder Limousinen-Fahrten. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln gegen mehrere Mitarbeiter und eine weitere Person. Am Dienstag hatten Polizisten Büroräume und Wohnungen der Beschuldigten durchsucht.

Der Verdacht: Die Mitarbeiter sollen ausländerrechtliche Genehmigungen gegen Geld und Sachleistungen illegal ausgestellt haben. Es gibt sieben Beschuldigte. Vier Mitarbeiter der Behörde und ein weiterer Mann sitzen in Untersuchungshaft. Bei Letztgenanntem soll es sich nach Informationen unserer Zeitung um einen sogenannten Relocation-Agenten handeln, der am 6. März festgenommen wurde – also um einen Geschäftsmann, der Ausländern dabei hilft, Visa oder Aufenthaltstitel zu bekommen.

Dieser Mann, der nicht bei der Stadt beschäftigt ist, soll den Kontakt zu Ausländern vermittelt, gefälschte Dokumente hergestellt und dafür die Mitarbeiter geschmiert haben. Er wird laut Staatsanwaltschaft der Bestechung und Urkundenfälschung verdächtigt.

Zu der Razzia kam es durch das KVR selbst – die Behörde hatte die Ermittler erst auf die zwielichtigen Machenschaften hingewiesen. Dem Amt war der Relocation-Agent bereits vor Monaten aufgefallen. Die Behörde schaltete zunächst die Innenrevision ein, die dann die Staatsanwaltschaft informierte. Seitdem wird gemeinsam ermittelt.


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