Southampton – Hätten Gandalf und Harry Potter bei der US-Wahl Donald Trump gewählt? Oder hätte eher Bösewicht Darth Vader den Republikaner bevorzugt? Eine Befragung in den USA und Großbritannien ergab, dass Menschen dazu neigen, Kinohelden als politisch Gleichgesinnte zu sehen. Schufte wie der „Star-Wars“-Fiesling Darth Vader würden dagegen eher der politischen Gegenseite zugeordnet, berichten zwei Forscher aus Southampton und Wien.
Dieses Muster sei besonders ausgeprägt bei Menschen mit starker politischer Identifizierung, schreibt das Autorenduo. Zudem neigten politisch linksstehende Personen etwas stärker zu dieser Wahrnehmung als konservative Befragte. Für die Untersuchung befragten die Forscher im September 2022 rund 3200 Menschen danach, ob sie bestimmte fiktive Charaktere eher als Wähler von Labour oder von Konservativen (Großbritannien) betrachteten, beziehungsweise als Wähler der Demokraten oder der Republikaner (USA).
Die Ergebnisse zeigen eine klare Zuschreibung entlang der eigenen politischen Einstellung. Darin sehen die Forscher einen möglichen Treiber für eine gesellschaftliche Polarisierung. „Wenn wir Bösewichte vor allem auf der anderen Seite verorten, neigen wir dazu, dieser Gruppe immer mehr negative Eigenschaften zuzuschreiben“, sagte einer der Autoren.