Verden – Die Anschläge der linksextremistischen RAF hielten die Bundesrepublik jahrzehntelang in Atem, mehr als 30 Morde gehen laut Behörden auf ihr Konto. Ab Dienstag bildet das düstere Kapitel westdeutscher Geschichte den Hintergrund für einen Prozess am Landgericht Verden in Niedersachsen. Die ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette muss sich dort wegen Beteiligung an 13 bewaffneten Raubüberfällen verantworten. Begangen haben soll sie diese nach Auflösung der RAF zur Geldbeschaffung im Untergrund.
Klette wurde nach jahrzehntelanger Flucht im Februar 2024 von Zielfahndern der Polizei in Berlin gefasst, wo sie unerkannt lebte. Die 66-Jährige soll gemeinsam mit den beiden ehemaligen RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg zwischen 1999 und 2016 mehrere Geldtransporter und Supermärkte insbesondere in Norddeutschland ausgeraubt haben. Weil bei einem Überfall geschossen wurde, ist Klette auch wegen versuchten Mordes angeklagt. Verletzt wurde durch die Schüsse damals allerdings niemand. Staub und Garweg sind weiterhin flüchtig. Gemeinsam mit Klette sollen sie Anfang der 90er zur dritten Generation der Kommandoebene der RAF gehört und sich an Anschlägen beteiligt haben. Die RAF erklärte sich 1998 für aufgelöst – also ein Jahr vor Beginn der Überfallserie.