Berlin – In der CDU sorgt die aktuelle Schwäche in den Umfragen für wachsende Unruhe. Der Chef des CDU-Arbeitnehmerflügels, Dennis Radtke, äußerte sich im „Handelsblatt“ besorgt darüber, dass der Abstand der Unionsparteien zur AfD in Umfragen immer kleiner wird. „Die aktuelle Entwicklung ist mindestens hoch problematisch und gefährlich“, sagte Radtke. Als Konsequenz fordert der Europaabgeordnete eine „ehrliche Analyse“ des Bundestagswahlergebnisses und der Wahlkampfstrategie. „Wir müssen selbstbewusst erklären, warum wir tun, was wir tun“, forderte Radtke – etwa, dass in die Verteidigung des Landes investieren werden müsse, auch um zu „verhindern, dass unsere Kinder einmal Russisch lernen müssen“.
Auch die Bundesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion, Gitta Connemann (CDU), rief zu Geschlossenheit auf. „Die Unkenrufe schon vor Abschluss der Koalitionsverhandlungen bringen niemanden weiter, am wenigsten das Land“, sagte die CDU-Politikerin dem „Handelsblatt“. Die Union stehe für einen Politikwechsel, könne sich aber erst in der Regierung beweisen. In einer am Dienstag von RTL und n-tv veröffentlichten Forsa-Umfrage war die AfD fast an die Union herangerückt: CDU/CSU kamen auf 25 Prozent, die AfD auf 24 Prozent. SPD und Grüne landeten bei 15 bzw. zwölf Prozent.