EU bietet Trump Deal an

von Redaktion

Von der Leyen: Null-Zoll auf Industriegüter – Börsen beben weiter

Brüssel/München – Die EU hat den USA eine Vereinbarung zur gegenseitigen Aufhebung aller Zölle auf Industriegüter angeboten. Trotz der Zollentscheidungen von US-Präsident Donald Trump sei man bereit zu verhandeln, sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Nach dpa-Informationen wurde das Angebot bereits vor Trumps Zollentscheidungen gemacht und am Freitag erneuert. Es bleibe auf dem Tisch, so von der Leyen. Auf Nachfrage ergänzte sie, vor allem das Thema Freihandel für Autos sei mehrfach auf dem Tisch gewesen, es habe aber keine adäquate Antwort gegeben. Zuletzt hatte sich Präsidentenberater Elon Musk für eine transatlantische Freihandelszone ohne Zölle ausgesprochen.

Unterdessen ziehen Trumps Zollentscheidungen weiter eine Schneise der Verwüstung durch die weltweiten Börsen. Der deutsche Leitindex Dax sackte zu Handelsbeginn um 10 Prozent ab, erholte sich dann aber, als aus den USA hoffnungsvoll stimmende Signale kamen. Hongkong schloss mit einem Verlust von mehr als 13 Prozent und verzeichnete den schwärzesten Tag seit fast 30 Jahren, in Tokio lag das Minus bei acht Prozent. Auch der US-Technologieindex Nasdaq stürzte zwischenzeitlich um weitere sechs Prozent ab, ehe Andeutungen eines Präsidentenberaters, Trump erwäge, die Zölle für 90 Tage auszusetzen, für einen zwischenzeitlichen Kurssprung um 10 Prozent sorgten.

Trump selbst drohte mit einer weiteren Erhöhung der Zölle gegen China um noch einmal 50 Prozent. Er gebe Peking bis Dienstag Zeit, Gegenzölle in Höhe von 34 Prozent wieder zurückzunehmen, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social.

„Wir müssen uns an den Börsen weiter auf einen wilden Ritt einstellen“, warnt der Münchner Fondsmanager Jens Ehrhardt, dessen Gesellschaft DJE Kapital rund 16 Milliarden Euro verwaltet, im Interview mit unserer Zeitung. Trotz der heftigen Kursabstürze „ist der Boden wohl noch nicht erreicht“.