Paris – Die USA drohen, ihre Bemühungen für eine Beendigung des Kriegs in der Ukraine einzustellen, wenn sich in den kommenden Tagen kein Weg zum Frieden abzeichnet. Er wolle „sehr bald“ Fortschritte sehen, sagte US-Präsident Donald Trump am Freitag. Sollte eine der beiden Seiten die Gespräche „sehr schwierig“ machen, werde man es „einfach lassen“. Auf die Frage, ob er in diesem Fall die Unterstützung für die Ukraine beenden würde, wich Trump einer klaren Antwort aus.
Zuvor hatte sich US-Außenminister Marco Rubio in der Friedensfrage ungeduldig gezeigt. „Wenn es möglich ist, sind wir bereit, alles zu tun, was wir können“, sagte Rubio nach Gesprächen mit europäischen und ukrainischen Vertretern in Paris. Zugleich erhöhte er den Zeitdruck. „Wir müssen jetzt innerhalb weniger Tage herausfinden, ob das auf kurze Sicht machbar ist. Denn wenn nicht, dann müssen wir einfach weiterziehen.“
Die USA hatten ihren Ukraine-Kurs unter Donald Trump drastisch geändert. Mit dem Demokraten Joe Biden waren sie der wichtigste Unterstützer des angegriffenen Landes. Der Republikaner Trump hatte es immer wieder so dargestellt, als wäre es ein Leichtes, den Krieg rasch zu beenden. Doch auch nach drei Monaten im Amt ist ihm dies nicht gelungen.
Der frühere US-Oberkommandierende in Europa, Ben Hodges, sagte dem ZDF, Trump sei „entweder naiv oder dumm“. Putin werde keinem Frieden mit einer souveränen Ukraine zustimmen, solange er glaube, militärisch gewinnen zu können. Die USA hätten keinen für die Ukraine und Europa tragfähigen Plan. Europa müsse die Initiative übernehmen. Die Schlagkraft Moskaus schwinde. „Russland ist verwundbar.“
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