Berlin/München – Kurz vor der offiziellen Vorstellung der Minister von CDU und CSU zeichnen sich Konturen des Kabinetts von Friedrich Merz ab. Nach mehreren Medienberichten soll der CDU-Abgeordnete Johann Wadephul Außenminister werden. Der 62-Jährige aus Schleswig-Holstein hatte in den letzten Tagen bereits Vier-Augen-Gespräche mit den Außenministern von Frankreich, Italien, Polen und Großbritannien.
Wadephul wäre erster CDU-Außenminister seit 60 Jahren. Im Gespräch waren dafür auch die bekannteren David McAllister und Armin Laschet; letzterer fände bei CSU-Chef Markus Söder aber keine Billigung. Das Portal „Table Media“ meldet zudem, Karin Prien solle das neu formierte Ressort für Bildung und Familie übernehmen. Dies wird in Unionskreisen bestätigt. Nina Warken soll Gesundheit leiten. Die Energiemanagerin und frühere CDU-Abgeordnete Katherina Reiche (51) soll das Wirtschaftsministerium führen. Unions-Parlamentsgeschäftsführer Thorsten Frei wird laut „Bild“ Kanzleramtsminister. Laut „SZ“ wird der Verleger Wolfram Weimer neuer Kulturstaatsminister. Er hat am Tegernsee ein Domizil, war bisher politisch nicht aktiv.
In der CSU haben dem Sender ntv zufolge Alexander Dobrindt (Innen) und Dorothee Bär (Forschung, Raumfahrt) ihre Ministerien sicher. Zudem haben sich gestern Abend Hinweise verdichtet, dass der ostbayerische Abgeordnete Alois Rainer das Agrarressort bekommt. Alexander Hoffmann wird CSU-Landesgruppenchef. Staatssekretärs-Posten gehen an Thomas Silberhorn, Katrin Staffler und Ulrich Lange. In Bayern wäre dann keine Kabinetts-Nachbesetzung nötig. Staatsminister im Auswärtigen Amt wird Florian Hahn.
CD/AFP»KOMMENTAR/POLITIK