New York/ München – China und die USA haben im Handelsstreit eine Senkung ihrer gegenseitigen Zölle beschlossen. Wie aus einer gemeinsamen Erklärung der beiden größten Volkswirtschaften der Erde hervorgeht, gilt die Regelung für 90 Tage. An den Börsen sorgte diese Nachricht für Kurssprünge. Der Deutsche Aktienindex Dax erreichte zwischenzeitlich ein Rekordhoch. Vor allem die deutschen Autowerte profitierten. Auch US-Technologieaktien legten massiv zu.
Nach der Vereinbarung sinken US-Zölle auf chinesische Importe auf 30 Prozent. Zuvor lagen diese bei 145 Prozent. Die Aufschläge Pekings gegen Einfuhren aus den Vereinigten Staaten gehen von 125 Prozent auf 10 Prozent zurück.
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) fordert nun auch eine schnelle Verhandlungslösung zwischen Europa und den Vereinigten Staaten. „Die Vereinbarung zwischen den USA und China weist in die richtige Richtung. Die EU-Kommission muss jetzt auch rasch Verhandlungen mit den Amerikanern aufnehmen, um die Eskalationsschraube im Zollkonflikt zurückzuschrauben“, sagte Aiwanger. „Es wäre falsch, sich von den neuen US-Zöllen provozieren zu lassen und Vergeltungszölle zu beschließen. Die bayerische Autoindustrie darf nicht Opfer eines Zollkrieges werden.“ In die USA wurden im vergangenen Jahr aus Bayern Waren im Wert von 28,9 Milliarden Euro exportiert. Damit sind die USA das führende Exportland für Bayern. Vor allem die Autoindustrie sowie deren Zulieferer sind überdurchschnittlich von den US-Importzöllen von zusätzlich bis zu 25 Prozent betroffen. Wichtigstes Importland für Bayern ist China.
» KOMMENTAR/WIRTSCHAFT