München – Von einer Mobilitätswende in Deutschland ist bei den neuesten Pendlerzahlen wenig zu spüren. 2024 fuhren nur zehn Prozent mit dem Fahrrad zur Arbeit, zu Fuß gingen sieben Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Rund zwei Drittel (65,2 Prozent) gaben dagegen an, meist mit dem Pkw zur Arbeit zu fahren. Öffentliche Verkehrsmittel nutzten 16 Prozent. Gegenüber dem Corona-Jahr 2020 sei der Anteil derjenigen, die mit dem Auto zur Arbeit pendelten, etwas zurückgegangen. Damals lag er laut Statistikbehörde bei 68 Prozent.
Unabhängig von der Art der Mobilität benötigten 70 Prozent der Pendler keine halbe Stunde von der Wohnung zum Arbeitsplatz. 23 Prozent brauchten demnach mehr als 30 Minuten, aber weniger als eine Stunde. Sechs Prozent pendelten mehr als eine Stunde pro Strecke.
In Bayern gibt es dabei krasse Unterschiede: Vor allem im Großraum München nehmen die Menschen mitunter sehr lange Pendelstrecken in Kauf, wie das Landesamt für Statistik in Fürth mitteilte. Jeder vierte Einpendler (28 Prozent) in die Landeshauptstadt wohnt mehr als 100 Kilometer vom Arbeitsort entfernt, jeder zweite fährt mehr als 40. Damit beträgt die sogenannte mittlere Einpendeldistanz nach München 41 Kilometer. Zum Vergleich: Die Hälfte der Einpendler in Fürth legen rund elf Kilometer zurück, während die Einpendler Nürnbergs mit rund 22 Kilometer Luftlinienentfernung in einem doppelt so weiten Umkreis wohnen. In Rosenheim sind es 14 Kilometer.
Interessant: Frauen pendeln im Schnitt deutlich kürzer als Männer. Bei den Nahpendlern zwischen fünf und zehn Kilometern überwiegen die Frauen mit 27 Prozent gegenüber den Männern mit 22 Prozent.