Berlin – Naturgefahren haben vergangenes Jahr in Bayern Milliardenschäden angerichtet. Alleine die Fälle bei Sach- und Kfz-Versicherern summieren sich auf 1,6 Milliarden Euro, wie aus einer Übersicht des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervorgeht. Das ist zwar der zweithöchste Wert aller Länder – nur minimal hinter Baden-Württemberg mit 1,601 Milliarden – aber weniger als 2023. Damals hatte der Freistaat mit 2,1 Milliarden Euro die mit Abstand höchsten Schäden aller Länder verzeichnet.
Entscheidender Treiber in Bayern war 2024 das Hochwasser. 2023 hatten Unwetter und Hagel die Zahlen nach oben getrieben. Bundesweit zählt der GDV für vergangenes Jahr 5,7 Milliarden Euro, das entsprach dem Vorjahreswert. Die gesamten Schäden dürften aber deutlich höher liegen, da längst nicht alles versichert ist. Beim Hochwasser hatte es für Bayern und Baden-Württemberg Schätzungen gegeben, wonach von mehr als vier Milliarden Euro nur etwa die Hälfte versichert war.
Da diese Lücke in Bayern historisch sehr viel größer als in Baden-Württemberg ist, liegt nahe, dass die Gesamtschäden in Bayern vergangenes Jahr höher waren als in Baden-Württemberg. Als größtes Flächenland ist Bayern häufig von Naturgefahren betroffen.
Die Bundesregierung plant eine Versicherungspflicht gegen Überschwemmungen und andere Naturkatastrophen. Laut Umfragen begrüßen knapp vier Fünftel sowohl der Hausbesitzer als auch der Mieter den Plan. Aktuell tun sich Menschen in Risikogebieten schwer, überhaupt eine Versicherung zu bekommen. Ihnen wird Elementarschutz nur gegen hohe Prämien und Selbstbeteiligungen angeboten. »KOMMENTAR/BAYERN