Berlin – Nur ein Viertel der Internet-Nutzer in Deutschland traut sich zu, Falschinformationen im Netz zu erkennen. In einer repräsentativen Umfrage des Digital-Branchenverbands Bitkom sagten 26 Prozent über alle Altersgruppen hinweg, sie seien in der Lage, Fake News zu entlarven. „Medienkompetenz ist eine Grundvoraussetzung für Selbstbestimmung, Teilhabe und demokratisches Miteinander im digitalen Raum“, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder.
Die Fähigkeit, den Wahrheitsgehalt von Informationen richtig einzuschätzen, hängt dabei vom Alter ab. Bei den 16- bis 29-Jährigen sind es rund ein Drittel (32 %), in der Gruppe ab 75 Jahren nur sieben Prozent. Schwerer fällt den Internetnutzern die Überprüfung visueller Inhalte. Insgesamt nur 17 Prozent wissen nach eigener Aussage, wie man herausfindet, ob ein Bild oder Video manipuliert wurde. Hier messen sich bei den Jüngeren nur 22 Prozent selbst eine ausreichende Medienkompetenz zu. Bei den Älteren ab 75 Jahren sinkt der Wert auf elf Prozent.
Die große Unsicherheit über den Wahrheitsgehalt der Informationen hält aber viele Menschen nicht davon ab, die zweifelhaften Informationen im Netz ohne einen weiteren Faktencheck zu verbreiten. Nicht einmal die Hälfte (44 %) prüft in der Regel die Informationen im Internet, bevor sie Inhalte teilen.