München – Das Unternehmen Lavazza aus Turin prüft offenbar einen Zusammenschluss mit Dallmayr. Erst im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen ein Übernahmeangebot für die IVS Group gemacht – einen in Italien ansässigen Lebensmitteldienstleister, der unter anderem Kaffee-Automaten betreibt. Nun gibt es Gerüchte über den Einstieg bei Dallmayr. Die Zeitungen „Corriere della Sera“ und „Handelsblatt“ hatten darüber berichtet. Der Zusammenschluss der beiden Kaffee-Röster soll angeblich durch einen Aktientausch erfolgen, bei dem Lavazza die Mehrheit an Dallmayr übernehmen soll. Die Verhandlungen, geführt von Goldman Sachs, sollen sich in einem frühen Stadium befinden.
Bei Dallmayr will man sich nicht zu den Gerüchten äußern. Auch von Lavazza gab es zunächst keine Stellungnahme. Lavazza hatte erst im Frühjahr seine Unternehmensstrategie offengelgt. „Wir blicken nach vorne, mit der Expansion in Nordamerika, der Konsolidierung in Europa als Marktführer mit Fokus auf Italien, Frankreich, Großbritannien und Deutschland“, sagte Lavazza-Chef Antonio Baravalle nach der Übernahme des italienischen Kaffeekapsel-Start-ups Tabli. 2024 war der Absatz bei dem italienischen Kaffee-Giganten um 3,5 Prozent zurückgegangen.
Auch Dallmayr hat bereits Erfahrung mit Partnern gesammelt: seit 1985 mit dem Kaffee-Zweig des Schweizer Konzerns Nestlé (Nescafe). Dallmayrs Eigner-Familien Randlkofer und Wille kauften bis 2015 allerdings ihre Anteile von Nestlé zurück. Laut Firmenmitteilung produziert Dallmayr bundesweit rund 75 000 Tonnen Röstkaffee jährlich an fünf Standorten. Im Haus in der Münchner Innenstadt gibt‘s Delikatessen aller Art. GW