München – Nach den US-Angriffen auf Atomanlagen im Iran hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) Teheran zu Verhandlungen gedrängt. In einer gemeinsamen Erklärung mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und dem britischen Premier Keir Starmer warnte Merz den Iran vor weiterer Eskalation. Teheran solle „Verhandlungen über ein Abkommen aufnehmen, das alle Bedenken zu seinem Atomprogramm ausräumt“.
In der Nacht zum Sonntag hatten sich die USA in den Konflikt zwischen Israel und dem Iran eingeschaltet und die drei wichtigsten iranischen Atomanlagen in Natans, Fordo und Isfahan angegriffen. Laut US-Präsident Donald Trump wurden die drei Anlagen „vollständig zerstört“. Ziel sei kein Regimewechsel im Iran, erklärte US-Vizepräsident JD Vance am Sonntag, sondern ein „Reset“ des iranischen Atomprogramms.
Der Iran drohte umgehend nach den US-Angriffen mit Konsequenzen. Außenminister Abbas Araghtschi sprach von „dauerhaften Folgen“. Raum für Diplomatie sieht er kaum noch. Die Tür zur Diplomatie sollte immer offen gehalten werden, „doch das ist derzeit nicht der Fall“, sagte Araghtschi in Istanbul. Er reiste am Sonntagabend zu Gesprächen nach Moskau.
In der Region wurde der Militärschlag mit Sorge, teils Zorn aufgenommen. Der Oman bezeichnete die US-Angriffe als „rechtswidrige Aggression“, der Irak nannte sie eine „ernsthafte Bedrohung für Frieden und Sicherheit im Nahen Osten“. Die umstrittenen Huthi-Rebellen im Jemen sprachen von einem „klaren Bruch“ internationalen Rechts. Saudi-Arabien zeigte sich tief besorgt. Auch die Atommacht Pakistan verurteilte die US-Angriffe. »KOMMENTAR