Nato warnt vor Doppelschlag

von Redaktion

Rutte: China und Russland könnten Taiwan und Europa angreifen

Brüssel/München – In der Nato wächst die Sorge davor, dass China einen Angriff auf die Inselrepublik Taiwan zeitgleich mit einem russischen Schlag gegen Nato-Staaten durchführen könnte. Mark Rutte, der Generalsekretär des Verteidigungsbündnisses, warnte in einem Interview mit der „New York Times“, Peking und Moskau könnten solche Offensiven aufeinander abstimmen. Das Motiv dahinter laute: „Europa beschäftigen.“

Rutte äußerte die Befürchtung, Chinas Machthaber Xi Jinping werde seinen „Juniorpartner“ Wladimir Putin instruieren, Nato-Territorium anzugreifen, um die westlichen Kräfte zu binden. Um Xi und Putin von so einem Plan abzuhalten, müsse das Bündnis „als Ganzes so stark sein, dass die Russen niemals so etwas tun würden“. Zudem müsse man stärker mit den Staaten des Indopazifiks zusammenarbeiten, sonst sei ein gemeinsamer Angriff Chinas und Russlands „höchstwahrscheinlich“.

Schon länger kursieren Befürchtungen, der Kreml könne mit einem begrenzten Angriff auf Nato-Gebiet, zum Beispiel im Baltikum, testen, ob die Nato-Staaten ihrer Beistandspflicht nachkommen. China wiederum hat in der jüngeren Vergangenheit seine Aggressionen gegenüber Taiwan, das es als abtrünnige Provinz ansieht, merklich verstärkt. In den vergangenen Jahren hielt Peking immer wieder große Militärmanöver rund um die Insel ab.

Zuletzt hatte Chinas Außenminister Wang Yi gegenüber der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas bestätigt, Peking sei daran gelegen, dass Russlands Angriffskrieg in der Ukraine noch lange dauere. Seine Begründung: Andernfalls könnten die USA ihre Aufmerksamkeit stärker auf Asien – und den Taiwan-Konflikt – richten. »KOMMENTAR

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