Washington – US-Präsident Donald Trump schwenkt bei seiner Linie im Ukraine-Krieg um und setzt Russland jetzt eine Frist. Wenn es in den nächsten 50 Tagen bei den Bemühungen um ein Ende des Krieges keinen Deal gebe, würden sogenannte Sekundärzölle in Höhe von etwa 100 Prozent gegen alle Handelspartner Russlands erhoben, sagte der Republikaner bei einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte im Weißen Haus. Trump sprach von „sehr heftigen Zöllen“. Diese würden insbesondere Länder wie China, Indien und Brasilien treffen, die unter anderem Gas aus Russland beziehen.
Zugleich einigten sich die USA und die Nato auf erhebliche Waffenlieferungen an die Ukraine. Die Vereinbarung bedeute, „dass die Ukraine ihre Hände an wirklich massive Mengen an militärischer Ausrüstung bekommen“ werde, sagte Rutte. Demnach sollen zukünftig US-Waffen wie Flugabwehr, Raketen oder Munition von europäischen Ländern wie Deutschland bezahlt werden.
Die Ukraine benötigt wegen der russischen Raketenangriffe vor allem Patriot-Systeme zur Abwehr. Trump bekräftigte, dass die geplanten Lieferungen auch Patriots umfassen. Bisher verfügt die Ukraine über acht solche Systeme. Er sei „enttäuscht“ von Russlands Präsident Putin. Dieser rede zwar von Frieden, bombardiere aber unablässig. Die Bundesregierung erklärte, das Vorhaben werde wahrscheinlich eher über einzelne Staaten und nicht die EU abgewickelt. Die Bundesregierung habe angeboten, zwei der Patriot-Systeme zu finanzieren, sagte Regierungssprecher Stefan Kornelius. Die Bundesregierung strebe eine „möglichst zeitnahe“ Auslieferung an Kiew an. Rutte sprach von „wirklich großartigen Nachrichten“ für die Ukraine.