Schlag gegen Putins Hacker

von Redaktion

Ermittler schalten weltweites Netzwerk ab – Razzien auch in Bayern

Berlin – In einer international abgestimmten Aktion sind die Strafverfolgungsbehörden zahlreicher Länder, darunter Deutschland, gegen die prorussische Hackergruppe NoName057(16) vorgegangen. Sie soll für zahlreiche Cyberangriffe verantwortlich sein. Dabei wurde ein aus mehreren hundert weltweit verteilten Servern bestehendes Netz abgeschaltet, wie das Bundeskriminalamt mitteilte. In Deutschland gab es sechs Haftbefehle, nach den Verdächtigen werde international gefahndet.

Weltweit wurden 24 Objekte durchsucht, zwei in Bayern. Die Cyberkriminellen sollen zahlreiche „DDoS-Angriffe“ gestartet haben. Laut dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) werden dabei Server gezielt mit so vielen Anfragen bombardiert, dass sie die Menge der Anfragen nicht mehr bewältigen können und im schlimmsten Fall zusammenbrechen. Solche Angriffe könnten „gravierende Folgen haben, auch für das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung“, sagte BKA-Präsident Holger Münch. Deutschland sei seit Beginn der Ermittlungen im November 2023 Ziel von 14 Angriffswellen gewesen.

Diese hätten etwa 250 Unternehmen und Einrichtungen betroffen, darunter Rüstungsbetriebe, Stromversorger, Verkehrsbetriebe und Behörden. Auch gegen Infrastrukturen anderer Staaten habe es Angriffe gegeben, etwa bei der Europawahl oder zuletzt beim Nato-Gipfel in den Niederlanden. Hauptziel der Angriffe auf deutsche Ziele war laut BKA, mediale Aufmerksamkeit zu erreichen und so Einfluss auf politische oder gesellschaftliche Entscheidungen in Deutschland zu nehmen.

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