Debatte über Länge der Ferien

von Redaktion

Betreuungsproblem: Bayerns Elternverband kritisiert zu viele freie Tage

München – Die großen Ferien stellen viele Eltern in Deutschland vor Betreuungsprobleme. Die „hohe Anzahl der Ferientage und die damit einhergehende Betreuungsproblematik“ sei „das viel größere Problem für zunehmend mehr Eltern“, sagte Florian Eschstruth, Vertreter des Bayerischen Elternverbands (BEV) im Bundeselternrat, dem RND. Die laufende Debatte über den Ferienzeitpunkt halte der BEV hingegen für überflüssig.

Jedes Kind, das in Deutschland zur Schule geht, hat 75 Werktage Ferien. Das gilt für alle Bundesländer. Lediglich die Termine für Ferien in den einzelnen Bundesländern unterscheiden sich. „Die Ferienzeit stellt für viele Familien eine organisatorische und finanzielle Herausforderung dar. Sechs Wochen Sommerferien bei durchschnittlich 30 Urlaubstagen pro Jahr lassen sich kaum überbrücken – besonders für Alleinerziehende oder Eltern ohne familiäres Netzwerk“, hieß es in einer Stellungnahme des Bundeselternrats am Sonntag. Allerdings verlange der Bundesverband keine Verkürzung der Ferien, hieß es.

Auch für Schüler kommen weniger Ferientage nicht infrage: „Das ist die falsche Lösung“, sagte Quentin Gärtner, Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz. Vielmehr brauche es eine „anständige Ferienbetreuung“. Die Schulen könnten Kooperationen mit Jugendzentren, Sportvereinen oder anderen außerschulischen Partnern eingehen. „Es ist entscheidend, dass in den Ferien eine Form von Betreuung stattfindet, die qualitativ und pädagogisch hochwertig ist.“

Laut einer Civey-Umfrage für den Sozialverband Deutschland fühlen sich viele Eltern alleingelassen. 70,7 Prozent der Eltern bezeichnen das Betreuungsangebot als „eher zu klein“ oder „eindeutig zu klein“. »KOMMENTAR

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