Warten auf Arzttermine

von Redaktion

Ministerin plant bessere Steuerung

Berlin – Mal dauert es Wochen, mal Monate: Damit Kassenpatienten nicht mehr so lange auf Termine bei Fachärzten warten müssen, soll eine gezieltere Vergabe zum Alltag werden. Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) plant mehr Steuerung, indem Patienten in der Regel zuerst in eine Hausarztpraxis gehen, um von dort effizienter überwiesen zu werden. Verbraucher- und Patientenschützer warnen aber vor Problemen.

Die Chefin des Verbraucherzentrale Bundesverbands, Ramona Pop, sagte, das von der Regierung geplante System werde den schwierigen Zugang nicht lösen. „Ohnehin schon überlastete Hausarztpraxen werden zum Nadelöhr. Das ist nicht der richtige Weg.“ Stattdessen sollten echte Reformen angestoßen werden.

Warken will mit den Plänen auch Benachteiligungen von Kassenpatienten entgegenwirken, die häufig schwieriger zum Zuge kommen. „Bei der Terminvergabe darf es keinen Unterschied machen, ob jemand privat oder gesetzlich versichert ist“, sagte sie der Funke Mediengruppe. Die genaue Ausgestaltung des Modells ist noch offen. Union und SPD wollen laut Koalitionsvertrag ein verbindliches „Primärarztsystem“ einführen, bei dem Patienten primär in eine Hausarztpraxis gehen, die sie bei Bedarf – mit einem Termin in einem bestimmten Zeitraum – an Fachärzte überweist.

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