München – Bayerns Landeshauptstadt ist ein Magnet für Menschen. Pro Jahr kommen an der Isar-Metropole 72 Zuzügler auf 1000 Einwohner, die meisten von ihnen sind unter 30 Jahre alt. Das treibt jedoch die Immobilienpreise in astronomische Höhen – und gleichzeitig viele Familien aus der Stadt, wie nun eine gemeinsame Studie der Sparda-Bank und mehrerer Forschungsinstitute belegt. Demnach wandern aus München so viele 30- bis 50-Jährige ab wie aus keiner anderen deutschen Stadt, nämlich 26 je 1000 Einwohner. Hochgerechnet auf die über 1,5 Millionen Münchner sind das fast 40 000 Menschen pro Jahr, so viel wie eine ganze Kleinstadt.
Im Alter von 30 bis 50 Jahren steigt der Bedarf an Wohnraum traditionell an, weil Menschen in diesem Lebensabschnitt Familien gründen und Kinder großziehen. In München scheint das kaum mehr bezahlbar, weshalb Familien oft ins Umland ausweichen. Das macht München zur deutschen Pendlerhauptstadt, 462 000 Menschen kommen hier täglich von außerhalb mit Auto, Bus oder Bahn in die Arbeit. Keine andere deutsche Metropole hat so einen weiten Einzugskreis wie München, was auch den Preisdruck auf die Umlandgemeinden hoch hält.
Ein Vergleich aus der Sparda-Studie zeigt, wie teuer München bereits ist. Demnach bekommt man dort für 360 000 Euro im Schnitt gerade einmal eine kleine Wohnung mit 43 Quadratmetern. Im knapp 300 Kilometer nördlichen Hof in Oberfranken gibt es für das gleiche Geld ein riesiges Haus mit 316 Quadratmetern, im deutschen Schnitt eine Wohnung mit 117 Quadratmetern. HÖSS